Samstag, 25. August 2012

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BankRAUB in Ludwigshafen!
-Büro für angewandten Realismus widmet Mitmachperformance Pussy Riot-

"Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?" - das frug schon Bertold Brecht  in "Die Dreigroschenoper" (Druckfassung 1931, III, 9.)
Genauso möchte man aber fragen:
Was ist ein kluges und ethisches Zitat gegen eine Tat? Das "Büro für angewandten Realismus" aus Ludwigshafen setzte am 25.08.2012 eine solche!
Ein Bankraub als Mitmachperformance für das Publikum war die Idee, die geplant und durchgeführt wurde.
Ob in früheren Planungsstadien auch an einen "klassischen" Banküberfall, inklusive "Geigenkästen" u.ä. gedacht worden ist, ist nicht bekannt. Aktuell jedoch führte Bernhard Wadle - Rohe, einer der kreativsten Geister des "Büros", die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem verwilderten Gelände in der Nähe des Fernsehturmes. Vom Gehweg aus schon längst nicht mehr wahrnehmbar führten dort große, montierte Reklame - Buchstaben einer Bank (die in dieser Form längst erloschen ist) ihr der Öffentlichkeit verborgenes Schattendasein. Von dem sie aber nun nachhaltig befreit wurden. Vermittels etlicher Schraubendreher und Zangen wurden die Buchstaben entfernt, in ein Fluchtfahrzeug verbracht und anschließend an einer Stätte der Kunst gelagert, nämlich in der Rudolf - Scharpf - Galerie (Ludwigshafen).
Zuvor gab es aber am Tatort, nach vollbrachter Demontage, noch einen substanziell wichtigen Vortrag Wadle - Rohes zu hören.
Einige Intentionen der Aktion verstehen sich von selbst. Die Erzeugung von Aufmerksamkeit für das räuberische Tun vieler Banken, die vor fast nichts mehr zurück schrecken (die Spekulation mit Nahrungsmitteln sei hier als Beispiel genannt) ist ein globaler Aspekt. Der kritische Hinweis auf ein wahrlich recht ungepflegtes Geländestücke ist ein anderer, ist ein kleiner, regionaler Anstoß für Verbesserungen.
Der Büro - Aktivist versäumt nicht auf weitere tragische Ereignisse und Begebenheiten in der Umgebung in der man sich befand, hinzuweisen und er wies ebenso während der Aktion darauf hin, dass alle Anwesenden sich zu Mittäterinnen und Mittätern machen, auch die "ohne Schraubenzieher in der Hand" - da sie die Anderen bei ihrem Tun nicht hindern.
Wadle - Rohe zeigte sich unentschlossen, welche Reaktion der Staatsmacht er erhoffen oder fürchten soll. Da etliche Menschen aktiv beteiligt waren, hofft er einerseits auf eine verständnisvolle und duldende Haltung. Andererseits kann er aber auch der drakonischen Variante, inklusive Gerichtsverfahren, durchaus viel abgewinnen. "Eine zweistellige Gruppe von Menschen, jeder einzelne von ihnen, hätte hierdurch die Möglichkeit, öffentlich einmal ausführlich und mit einem schönen Medien - Echo zu sagen, welche Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten in unserer Welt ihn dazu gebracht haben, sich in diese rechtliche Grauzone zu begeben!"
Wie man ein Buch einem bestimmten Menschen, oder einer Gruppe widtmen kann - so kann das "Büro" auch eine Performance jemandem widmen. Wer lag da aktuell näher als die Gruppe junger Frauen die für ein kurzes, freches Lied am falschen Ort bereits viele Monate im Gefängnis schmachtete und nun weitere Jahre dort verbringen soll: Pussy Riot.
Eine anwesende Muttersprachlerin deklamierte nun noch das von der Obrigkeit so verhasste Lied in der Originalsprache - und auch in der Scharpf - Galerie, in der dann anschließend die Beute sorgsam gesichert, gelagert, respektive ausgestellt wurde, findet sich eine Menge schriftlicher Information zu diesem Anschlag auf die Freiheit der Kunst, die durch das grotesk überzogene Gerichtsurteil verübt wurde.
Man darf vom "Büro" sicherlich auch in Zukunft noch so einiges erwarten! (BukTom Bloch)















































































































































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