Dienstag, 22. Juli 2014

Damen und Herren "DB". Hier nun Teil 1 meiner Rückmeldung #DB






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Positives.

Man erinnert sich evtl. noch ein wenig an meine ... Erlebnisse ... mit der DB in jüngster Zeit:

http://kopfmahlen.blogspot.de/2014/07/damen-und-herren-db-hier-nun-teil-1.html


http://kopfmahlen.blogspot.de/2014/07/teil-2-meiner-ruckmeldung-zu-den.html

- Heute nun erreichte mich - ohne, dass ich nach materieller Entschädigung aktiv gefragt hätte - ein 35,- Euro - Reisegutschein der DB, übertragbar und gültig für ein Jahr.

Ich werde ihn sozialen Zwecken zuführen und habe da auch schon eine Idee.

MfG
BTB

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Damen und Herren "DB". Hier nun Teil 1 meiner Rückmeldung.

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Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Burkhard Tomm-Bub. Ich bin 56 Jahre alt, bin Schwerbehinderter mit 50% GdB und wohne in Ludwigshafen am Rhein. Und nein: die Behinderung ist weder geistig noch seelisch. Schlicht körperlich.

Kürzlich an einem Wochenende (exakt am Fr. 18.07.2014 bis So. den 20.07.2014) wagte ich es dennoch, die DB als Reisemittel nach Herne, respektive Bochum (NRW) zu wählen.
Mein Hotel in Bochum erlaubte ein Einchecken bis 19 Uhr. Von Ludwigshafen nach Mannheim komme ich immer irgendwie, ist grad über den Rhein, zudem habe ich ja ein jobticket.
So galt meine ICE - Fahrkarte also durchgehend von Mannheim HBF nach Bochum HBF. Um 18:08 Uhr sollte der ICE dort eintreffen - und da das Hotel direkt im Bahnhofsgebäude befindlich ist, schien mir diese Sicherheitsspanne völlig ausreichend.
Doch dann. Dann musste ich der, mit Verlaub, häßlichen Fratze der DB - Realität ins Auge blicken ...
Reservierungsmöglichkeiten hatte es leider für den Zug nicht mehr gegeben - so verbrachte ich die Fahrt auf den Stufen einer Ausgangstür sitzend, unterbrochen von gelegentlichen leichten gymnastischen Übungen.
Erwähnte ich schon, dass es warm war? Sehr warm! (Belegt: Wetterbericht).
Das Ganze war nun also für einen schon etwas älteren Herrn, der nicht bei bester Gesundheit ist, ein wenig suboptimal.
Gleichwohl. Irgendwann würde ich aussteigen, wenige Schritte um die Ecke gehen, pünktlich einchecken und es mir ein wenig gemütlich machen.
Denkste.
Der eigentlich letzte Halt vor Bochum, "Einkaufsstadt Essen" zog sich zeitlich hin. Und hin. Und noch länger hin. Irgendwann gab es dann aber eine Durchsage. Diese besagte jedoch, dass dieser Zug heute halt mal nicht über Bochum fahre. Da wäre irgendwie was mit der Strecke nicht so wirklich in Ordnung.
Zahlreiche Menschen verließen nun den Zug, inhaltlich unklare und akustisch schwer verständliche Durchsagen führten zu einem "Umherwimmeln der Massen", welches nicht unerheblich war. Ein DB - Bediensteter, den ich um Rat fragte, gab mir recht unwirsch zur Antwort er "könne ja schließlich auch nix dafür!"
Erstaunlicher Weise fand sich dann nach etwa einer halben Stunde aber auf dem Gleis gegenüber ein "Bummelzug" ein, der tatsächlich in Richtung Bochum fuhr. Allerdings: langsam. Und eine zusätzliche Station kam auch noch hinzu. Wattenscheid, wenn ich nicht irre. Doch selbst dazu kam es vorerst leider grad überhaupt nicht! Nach einigen hundert Metern, nach Verlassen der unmittelbaren Zivilisation, kam der Zug leicht ächzend zum Stillstand. Inmitten grüner Sträucher und Bäume. Wie schön. Landschaftlich. Durchströmt von der Ruhe eines Zen - Mönches in fortgeschrittenem Stadium, stand der Zug. Stand. Ruhte. Bewegte sich nicht, rollte nicht. Verharrte schlicht im Sein. Ohne Reaktion. Ohne Aktion. ...
Aber wärmer wurde es. Mehr und mehr. Wirklich kalt war es ja von Anfang an nicht gewesen ... Taschentücher wurden gezückt, ebenso Handys, um Verabredungen und Reservierungen zu verschieben oder doch gleich ganz zu canceln. Und den Einen oder auch die Andere überkam dann so mit der Zeit der Gedanke, dass doch vielleicht eine Informationsdurchsage eigentlich etwas nettes wäre. Eine Dame neben mir drückte denn auch mehrmals engagiert auf einen entsprechenden Rufknopf, in einer Hand ihr Handy, mit der anderen gestikulierend, dies alles recht zügig und mit nicht geringer Laustärke in das Sprechfeld rufend. Ein Erfolg war insofern gegeben, als dass es ab und an klickte und krächzte - und einmal ertönte sogar ein Halbsatz aus dem Gerät. Verständlich war er nicht - aber immerhin! Dann passierte erst einmal wieder nichts.
Durchsagen gab es dann aber auch noch. Man begann mit einer "Signalstörung" (das hatte man also wohl zuerst ausgewürfelt). Danach war dann von einer Streckenstörung die Rede. Ok - ist ja in letzter Zeit recht beliebt. Schließlich aber - und das war dann doch überrschend - gab man zu, man wisse es nicht, warum es nicht weiter ginge ...! Schließlich verstieg man sich sogar in Formulierungen wie " ... entschuldigen Sie bitte ...", statt des sonst verbreitet üblichen knapp hervor gestoßenem "Wir bitten um Verständnis!" Richtig besorgt wurden wir dann aber, als es hieß, ab sofort sei es auch Kundinnen und Kunden der Zweiten Klasse ohne Aufpreiszahlung erlaubt, in Abteilen der Ersten Klasse Platz zu nehmen ...
Das klang bedrohlich. Sachgerecht war es schon - denn natürlich war das Züglein reichlich überfüllt.
Ich für meinen Teil (eigentlich Kriegsdienstverweigerer und lebenslänglicher Pazifist) suchte derweil mittels einiger innerer Phantasien mein seelisches Gleichgewicht vorerst noch aufrecht zu erhalten.
Heiß war es, ausweglos, ... langweilig. Die Uhrzeit rückte unerbittlich vor, nach 19 Uhr würde mein Zimmer in der Fremde möglicher Weise verloren gehen und eine Odyssee durch die Nacht erforderlich machen ...
Ich konnte es mir vorstellen. Ich konnte es mir immer besser und besser vorstellen, sah es schon plastisch vor meinem inneren Auge, die Reihenfolge der notwendigen Handgriffe lag logisch geplant als Vision in meinem Restverstand ...
Ich würde mir sämtliche Kleider vom Kleid reißen. Alle. Mir eine Zigarette anzünden, den Nothammer aus seiner Verblombung reißen und hüpfend beginnen zu rufen, zu kreischen und zu "singen"!
"Do you think THIS is Punk? HA!! I will show you the REAL PUNK! SEE and LISTEN the live - Trailer from the fantastic new PUNKGROUP `The smoking cancer - patients`!! HAH! HAAAAA ....!
Und dann würde ich hart und schnell auf unterschiedliche und wechselnde Metallteile dieses vermaledeiten, verschlafenen Zen - Zuges einhämmern und trommeln und schlagen, garniert mit gelegentlichen Schreien wie "DRIVE! DRIVE - DRIVE DRIVE DRIVE DRIVE DREEEEIVVV !!! DRIVE ME TO HELL, you XXX Train, you XXX!!" bis er endlich, endlich, endlich weiterfahren würde!
Mal sehen. Ja, erst die Kleider - dann den Hammer. Sonst wäre der mir ja im Weg, beim Kleider vom Leib reißen ... aber in die Nähe dieses kompakten Rhythmus - Werzeuges konnte ich mich ja schon einmal schlängeln. Ja. Noch etwas näher ...
Ok. Leider kamen die Mitreisenden dann doch nicht in den Genuß dieser Darbietung, da sich der Zug seltsamer Weise irgendwann, irgendwie in Bewegung setzte. Zögernd. Langsam. Aber dann doch. Und dann erst mal nach Wattenscheid. Und dann aber doch auch nach Bochum. Irgendwann.
Mit einem vorgeblich "durchgehenden Zug ohne Umsteigen" - gelangte ich mit einer Verspätung von gut einer Stunde an mein Ziel.
Freundlicher Weise erwies man mir im Hotel die Nettigkeit, mein Zimmer noch immer freigehalten zu haben. Uff. Immerhin.
Aber, a pro pos Nettigkeit erweisen - dies sollte leider die einzige bleiben - doch das -, das ist eine ganz andere Geschichte ...!

Soweit jedenfalls der Teil I. meiner diesmaligen Erlebnisse mit der DB. Es folgte ja auch noch eine Rückreise. Und die - die war dann leider nicht mehr so angenehm und entspannt, wie die Hinfahrt ...

MfG
BTB



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